Showtime
Showtime im Leibniz-Gymnasium
So geht es schon seit einem Jahr. Zwei mal in der Woche, jeweils drei Stunden lang. Wenn die meisten anderen Schüler gegen 14 Uhr die Schule verlassen, macht sich die Musical-Truppe warm, zieht sich um und legt Schminke auf. Sie alle, 12 Schülerinnen und zwei Schüler der neunten bis elften Jahrgangsstufe, haben nur ein Ziel vor Augen: Die Premiere am 9. März. „Showtime – Die Geschichte einer Diva“ heißt das Musical, das am nächsten Freitag in der Leibniz-Aula Weltpremiere feiert. Das Stück hat noch niemand in voller Länge gesehen, denn es ist eine Eigenschöpfung der Truppe, die 2011 mit ihrer Produktion „Sweets“ schon über die Grenzen der Schulgemeinde hinaus für Furore sorgte.
Kopf der Gruppe, auch wenn er es nicht gerne hört, ist Felix Rabas. Er ist Regisseur, Choreograph, Pressesprecher und Tanztrainer in einer Person. Er betont aber immer wieder, dass es das Team sei, das schließlich das Musical, so wie es am Freitag auf die Bühne kommt, gemeinsam entwickelt habe: „Die Grundidee stammt von Deborah Wiesner. Darauf haben wir dann aufgebaut und während der Proben immer wieder neue Elemente hinzugefügt. Das war ein hartes Stück Arbeit, und ich bin froh, dass alle über eine so lange Zeit mitgezogen haben.“
Während wieder eine neue Formation auf der Bühne tanzt, skizziert Felix Rabas kurz den Handlungsstrang des Musicals. Zwei selbstbewusste Tänzer finden Arbeit in einem eher altmodischen Varieté. Bei ihrem Plan, das angestaubte Programm neuzeitlich umzukrempeln, finden sie in der Diva des Theaters eine starke Gegenspielerin.
In einem zweiten Handlungsstrang sucht einer der beiden Tänzer, der als Heimkind aufgewachsen ist, seine Mutter. Mit viel Herz und Schmerz kommt es, wie es kommen muss – dem Varieté gelingt schließlich die Reise in die Neuzeit, Familien-Zusammenführung inklusive.
Um diese Handlung herum rankt sich auch die Musik und die Choreographie. Die Bandbreite reicht vom klassischen Showtanz bis zu Hip-Hop-Elementen. Auf eine entsprechende Zeitreise geht auch die Musik. Der Sound kommt aus der Konserve, wird aber auch von Live-Gesangseinlagen geprägt.
Lehrer am Klavier
Und das ganze Projekt funktioniert tatsächlich Lehrer? „Ja“, bestätigt Musiklehrer Christoph Gerz, der kurz mal zur Probe in die Aula hereinschaut. Dass er lediglich für das Öffnen und Schließen der Türen zuständig sei, wie er behauptet, stimmt aber nicht ganz, schließlich darf er bei einigen Liedern für die Klavierbegleitung sorgen.
Nach der Premiere, die am Freitag, 9. März, um 18 Uhr (Einlass 17.30 Uhr) über die Bühne geht, ist eine weitere Aufführung am 16. März, ebenfalls um 18 Uhr, geplant. Karten für die unterhaltsame und schwungvolle Geschichte einer Diva kosten vier Euro an der Abendkasse.
Peter Marnitz