Unser Physik LK – Q2 auf großer physikalischer Studienfahrt

18 physikbegeisterte Zeitgenossen (16m, 2w, die übliche Physikerinnenquote) reisten mit einer Höchstgeschwindigkeit von 302 km/h im ICE für eine Woche nach München.

Man wohnte gegenüber der Augustiner Braustuben, lecker essen und trinken garantiert bei 81 Dezibel in bayrischer Gemütlichkeit.

Das repräsentative BMW – Museum gewährte uns Einblicke in die faszinierende blau-weiße Automobilgeschichte. Wir lernten den Hofmeister-Knick kennen, diese kleine Ecke an der hinteren Seitenscheibe, ein doppelt geknickter Übergang von der C-Säule eines BMW-Fahrzeugs zum Wagenkörper.

Im Maier-Leibnitz-Laboratorium in Garching (Teil der TU München), erklärte uns der Leiter des Instituts den Tandem – Beschleuniger. In die imposante Anlage durften wir Blicke werfen, da sie gewartet wurde. Nicht nur der Wiensche Geschwindigkeitsfilter aus dem Physik-Unterricht kam zum Einsatz. Wir lernte Stripper (Folien) kennen, die den beschleunigten Teilchen die Elektronen ausziehen. Erst gestrippt werden sie in der Forschung verwendet.

Die Neutronenquelle im Forschungsreaktor steht in einem Hochsicherheitstrakt. Wer hinein will, muss meterdicke Betonwände und Personenkontrollen passieren. Dort werden schnelle Neutronen vielen Forschern für ihre Experimente zur Verfügung gestellt. Wissen wollen, was die Materie im Innersten zusammenhält, warum welche Metalle genau jene Eigenschaften besitzen, den Geheimnissen von Supraleitern auf die Sprünge kommen, Aussagen über das frühe Universum präzisieren sind Motivationen und Antriebe der Spitzenforschung am FRM II.

Okay, wir sind Nerds und stehen dazu. Wie definiert man eigentlich Nerd? Und ist man schon einer, wenn man auch über solche Fragen nachdenkt? Und eigentlich ist es gar kein Schimpfwort, sondern eine Auszeichnung.

In der Erdinger Terme stellten wir Versuche mit den eigenen Körpern im Gravitationsfeld unter Beachtung verschiedener Bahnkurven und Reibungskoeffizienten an, oder rutschten einfach fröhlich die vielen Rutschen runter, um dann mit vielen Schwimmreifen mit dem ganzen Kurs eine Kette zu bilden, ein Damm war gebaut.

Das deutsche Museum besuchten wir, sahen die alten Experimente von Galilei und Faraday, der mit jener alten, handgedrehten Spule das Induktionsgesetz fand, staunten über den Zauber, die unendliche Mühe und die Bescheidenheit der Anfänge.

Flüssiger Stickstoff hat auch fotogene Eigenschaften, bei der Show sahen wir einen Hochtemperatursupraleiter, gekühlt mit flüssigem Stickstoff, auf dem ein Magnet schwebte.

Zu schnell verging die Zeit, relativ subjektiv gesehen, und das Leibniz in unserem Ruhrgebiet hatte uns wieder.

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