Geschichtskurse der Q2 beim Historikertag in Münster

Den diesjährigen Historikertag, der unter dem Motto „Gespaltene Gesellschaften“ stand, besuchten Ende September knapp 50 Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren GeschichtslehrerInnen (Dr. Bardelle, Zindel, Heinrichs und Steinfurt) an der Universität Münster.
Bei sonnigem Herbstwetter erlebten der Leistungskurs und zwei Grundkurse Geschichte der Q2 nicht nur die Atmosphäre einer westfälischen Universitäts-stadt, sondern sie beschäftigten sich auch mit spannenden Themen, die Professorinnen und Professoren aus Münster, Bremerhaven und Freiburg/Tübingen den Schülergruppen im Hörsaal 1 präsentierten.

 

Hier die Themen:

Fake News – Nichts neues! Wie Medien Geschichte machen

»Die Heimat auf dem Rücken« – Migrationsgeschichte erforschen, bewahren und ausstellen

Die Macht kolonialer Bilderwelten: Wie das visuelle Erbe des Kolonialismus unsere Vorstellungen bis heute prägt

 

Hier einige Eindrücke und Erinnerungen von Schülerinnen und Schülern:

„Ich habe bei den Vorträgen gelernt, dass viele „Fake News“ sehr gute Fälschungen sind, die kaum zu erkennen sind.“

„Durch die Vorlesungen wurde mir bewusst, dass es für die Medien sehr einfach ist, Menschen zu beeinflussen, da sie etwas sehr leicht „faken“ können und auch die Menschen diese News oft gar nicht richtig analysieren, sondern diese direkt glauben.“

„Ich fand es interessant, dass das Phänomen der „Fake News“ nicht erst durch das Internet populär wurde, sondern schon vorher relevant war. Uns wurden Beispiele aus der Geschichte gezeigt, wie ein Propaganda-Photo der Nationalsozialisten von ihrem Fackelzug am Brandenburger Tor Ende Januar 1933 oder Flugblätter aus der Zeit der Französischen Revolution, welche die Möglichkeit der Manipulation durch Bearbeitungen oder falsche Gerüchte verdeutlichten.“

„Ich habe gelernt, dass der Kolonialismus immer noch unsere Gedanken prägt: Bei folgendem Beispiel hat man das gemerkt:

Der Referent zeigte uns das historische schwarz-weiße Foto von einem Landhaus in Afrika, vor dem eine (schwarze) Frau stand. Der Referent fragte uns, wer das wohl sein könnte. Alle dachten, es sei eine Hausangestellte der europäischen (weißen) Kolonialherren. Tatsächlich handelte es sich um die Prinzessin von Tonga, die vor dem Haus des Königs von Tonga Ende des 19. Jahrhunderts fotografiert wurde. Darauf war niemand von uns gekommen.“

„Ich habe gelernt, dass Rassismus zu einem großen Teil im Kopf entsteht. Man merkt ihn aber selber nicht wirklich und nimmt ihn nicht als diesen wahr. Dadurch ist mir klar geworden, dass es Menschen gibt, die sich durch bestimmte Anzeigen oder Werbekampagnen,  bei denen mit zum Teil aus dem Zeitalter des Kolonialismus stammenden rassistischen Stereotypen gearbeitet wird (z.B. Banania- Kakao-Werbung von Nestlé, in der der Afrikaner falsches Französisch spricht „Y’a bon“, Schoko-Müllermilch oder die Werbung des Basler Zoos, die ein farbiges Kind mit einer Giraffe gleichsetzt), diskriminiert fühlen. Es ist erstaunlich, dass so etwas durch Werbung in die Öffentlichkeit gerät.“

„Nach dem Historikertag in Münster habe ich gelernt, dass Geschichte und Vergangenheit noch sehr viel mit unserer Gegenwart zu tun haben.“

„Mich haben die Themen zum Nachdenken angeregt.“

Insgesamt eine gelungene Exkursion, die nicht nur das Geschichtsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler förderte und ihnen Einblicke in ein geistes-wissenschaftliches Studienfach gewährte, sondern auch durch die Auseinan-dersetzung mit dem Vortrag zum Kolonialismus einen Beitrag im Hinblick auf unser Schulmotto „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ leistete.

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